Thomas Stohler ist ausgebildeter Sekundarlehrer und Schulleiter. Er arbeitet im Schulamt der Stadt Zürich im Büro für Schulraumplanung. Diese Fachstelle erarbeitet Schulraumprognosen und entwickelt Schulraumstrategien in Zusammenarbeit mit anderen Stellen in der Stadtverwaltung. Sie ist die Schnittstelle zwischen „Schule und Bau“ im Zusammenhang mit Schulbauprojekten.
Bernhard Rüfenacht ist ausgebildeter Sekundarlehrer. Er ist Leiter der KITS-Fachstelle im Schulamt der Stadt Zürich. Die KITS-Fachstelle stellt den Schulen in Zusammenarbeit mit weiteren Stellen die IT-Infrastruktur zur Verfügung und entwickelt sie weiter. Sie stellt den pädagogischen Support des Schulpersonals sicher.
Schulhäuser würden immer noch gebaut wie um 1900, lautete die mich wirklich überraschende Antwort des erfahrenen Schulhausbauers und Architekten Armin Görner auf die Frage hin, wie denn sein Traumschulhaus aussehe. Die Schule sollte ein Atelier sein, eine Werkstatt. Gleichzeitig äusserte er sich aber auch über die einschneidenden Beschränkungen, die das Subventionswesen und dessen gesetzliche Grundlagen mit sich bringen. Inwieweit die kantonalen Gesetzgebungen es zuliessen, grössere Räume als die Normmasse von 72 Quadratmetern zu denken und zu bauen, die dennoch subventionsfähig wären, muss kantonal sorgfältig geprüft werden und möglicherweise auch gemeinsam mit den zuständigen Behörden diskutiert und ausgehandelt werden.
Quelle: goetzpartner.ch
Es darf doch nicht sein, dass kindergerechte Bauen, welche die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft sinnvoller abbilden, aber die den seit Jahrzehnten geltenden Normen nicht entsprechen, von kantonaler Seite nicht unterstützt werden. Eine Lösung sei, den Bau so zu gestalten, dass aus den Normzimmern, wenn die Wände entfernt würden, problemlos grössere Räume – Lernlandschaften – gebaut werden könnten. Die Herausforderung, was es für ein Büro bedeutet, wenn unendlich viele Arbeitsstunden investiert werden und dann der Wettbewerb verloren gehen.
In seinem Gespräch bestätigte Armin Görner aber auch meine Hypothese, dass die in Baukommissionen eingesetzten Lehrerinnen und Lehrer engagiert für Räume und deren Ausstattungen eintreten, aber die in dieser Arbeit dargestellten Entwicklungsprozesse aus verschiedensten Gründen nicht mitdenken würden: Gründe dafür könnten sein, zu später Einbezug, fehlende pädagogisch-inhaltliche Schulstrategie (auch von Behördenseite her) oder schlicht die nicht vorhandene inhaltliche Grundlage. Interessiert nahm Armin Görner aber auch zur Kenntnis, dass es wohl wertvoll wäre, solche Strategien frühzeitig in Planungen einzubeziehen.
Andreas Brugger, Leiter Fachstelle Medienbildung und Informatik an der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen und Co-Leiter des CAS Lernreise führt seine Gedanken zu einem idealen Lernraum aus. Ist der Lernraum physisch oder…?
Dominik Hutter von DOMINIK HUTTER ARCHITEKTEN konnte bereits einige Schulbauten realisieren und stellte sich für ein Interview zum Thema Schulraumentwicklung zur Verfügung.
Das Interview wurde leicht gekürzt und kann hier angehört werden:
Wichtige Erkenntnisse aus dem Interview:
Tendenzen im Bau von Lernräumen
Schlagwörter und Themen wie Cluster und Lernlandschaften sind in aller Munde
Bestreben über den Raum ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln ist vorhanden
Absicht den Frontalunterricht mehr in den Hintergrund rücken zu lassen ist vorhanden, die Umsetzung ist etwas schwieriger
grosses Entwicklungspotential liegt in den Erschliessungsräumen
Lernräume gestalten als Architekt
Viele Schulen machen sich Gedanken über innovatives, flexibles Mobiliar, am Schluss entscheiden sie sich häufig aber doch für eine klassische Einrichtung
mit der entsprechenden Möblierung können unterschiedliche Zonen für die verschiedenen Lerntypen gestaltet werden, daher sollte die Möblierung als räumliche Komponente gesehen werden
Schulen sollten sich Gedanken zum Thema machen, ob es ein klassisches Schulzimmer noch benötigt oder ob andere Varianten nicht mehr Möglichkeiten bieten würden
Schulraumrichtlinien und -vorgaben
Vorgaben seitens der Kantone, Richtlinien und Normierungen engen einen Architekten und die Schule in der Gestaltungsmöglichkeit von Lernräumen stark ein
Eine Überarbeitung der Richtlinien und Vorgaben ist nötig
Entwicklungspotenzial bieten vor allem Erschliessungszonen, da dort die Richtlinien und Normierungen nicht sehr stark sind. In diesem Bereich fand in den letzten Jahren auch die grösste Entwicklung statt.
Christian Bach führte als Schulleiter der Gesamtschule Hallau und als Partner des Kantons das Projekt Tablet-School. Zudem lieferte er uns seine Projektgrundlagen aus der ersten Durchführung des CAS DLE zum Aufbau eines Makerspaces an der Schule Hallau. Er steht ein für grosse Bewegungsmöglichkeit für Schülerinnen und Schüler, aber auch für ruhige Arbeitsplätze für die Schulbeteiligten.
Rahel Tschopp setzt sich mit der Schule der Zukunft auseinander und begibt sich mit Interessierten aus Bildung und Politik auf eine visionäre Denkreise. Lehrpersonen und Schulen weiterentwickeln gehört zu Ihren Stärken. Im Interview verrät sie uns wie sie den LernraumSchule in Zukunft sieht.
Katharina Lenggenhager spricht über das Dreieck „Pädagogik / Architektur / Verwaltung-Politik“ und deren Zusammenarbeit bei der Planung von Schulraum. Sie beschreibt nötige Elemente und Strukturen und wie Raum das Lernen unterstützen kann. Und auch ihre Ideen von einer „idealen“ Schule finden Platz in diesem Gespräch.
Erleben Sie eine interessante Reise in und durch den Lernraum….
Matthias Vogel, Schulleiter der Oberstufenschule Maitlisek in Gossau im Kanton St.Gallen stellte sich für ein Interview zum Thema Lernorte der Zukunft zur Verfügung. Das Interview wurde etwas gekürzt und kann untenstehend angehört werden:
Ebenfalls steht ein Einblick in die Räumlichkeiten der Maitlisek Gossau zur Verfügung. Der entsprechende Eintrag findet sich hier:
Titus Schmid, Primarschulleiter im Kanton St.Gallen stellte sich für ein Interview zum Thema Lernorte der Zukunft zur Verfügung. Das Interview wurde etwas gekürzt und kann untenstehend angehört werden:
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Interview sind hier schriftlich zusammengefasst: