Matthias Vogel, Schulleiter der Oberstufenschule Maitlisek in Gossau im Kanton St.Gallen stellte sich für ein Interview zum Thema Lernorte der Zukunft zur Verfügung. Das Interview wurde etwas gekürzt und kann untenstehend angehört werden:
Ebenfalls steht ein Einblick in die Räumlichkeiten der Maitlisek Gossau zur Verfügung. Der entsprechende Eintrag findet sich hier:
Maitlisek Gossau – Lernräume – real und virtuell (lernraumschule.ch)
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Interview sind hier schriftlich zusammengefasst:
- Wie sieht das idealtypische Schulhaus der Zukunft aus?
- Räume sind inszenierbar, je nach dem was es für das Lernen braucht
- Verschiedene Zonen, je nach Auftrag ( z.B. Ruhezonen (Einzelarbeitsplätze), Zonen fürs Treffen, Zonen für die Präsentation, …)
- Thematische Bereiche/Räume, eigentliche Miniwelten für z.B. die einzelnen Fächer/Fachbereiche aufbauen -> Miniwelt (Raum) für Fremdsprachen, Raum für Physik mit entsprechender Ausrüstung
- Ausserschulische Lernorte mit einbeziehen
- Vermehrte Verknüpfung der Lebenswelt von ausserhalb der Schule mit dem Lernen, so dass die Schüler:innen optimal auf das Leben nach der Schule vorbereitet werden
- Wie soll das Mobiliar in einem neuen Schulhaus aussehen?
- Mobiliar soll flexibel sein und somit eine Anpassung auf die aktuellen Anforderungen erlaubt
- Digitale Möglichkeiten in einem Raum, um die Aussenwelt in die Schule zu holen
- Wie soll der Arbeitsplatz der Schüler:innen aussehen?
- Schüler:innen haben eine Art „Home-Base“, einen persönlichen Arbeitsplatz für das ruhige Arbeiten; Schüler:innen können den persönlichen Arbeitsplatz auch selbst mitgestalten
- Persönlicher Arbeitsplatz soll eine gute Mischung zwischen Abgrenzung und Offenheit bieten
- Je nach Aufgabe, welche die Schüler:innen haben, arbeiten sie in einem anderen Raum, welcher entsprechend ausgerüstet ist
- Räume sind entsprechend gestaltet, dass diese die Schüler:innen einlädt selbst zu tun, selbst zu lernen
- Wie sieht der Arbeitsplatz der Lehrperson aus?
- Rolle der Lehrperson verändert sich, sie wird mehr zum Gestalter/zur Gestalterin des Lernprozesses; sie wird auch mehr zum Begleiter/zur Begleiterin
- Lehrperson hat auch eine „Home-Base“, welche sich im Raum mit den Schüler:innen befindet
- Lehrperson hat kein eigenes Klassenzimmer mehr
- Lehrperson bewegt sich in den Lernwelten und gestaltet diese Lernwelten
- Ist diese Umgestaltung der Lernwelt stufenabhängig?
- Idee von Lernwelten sind in allen Stufen umsetzbar, im Kindergarten wird das häufig sowieso schon gemacht
- Welchen Tipp kann man einem Schulteam geben, wenn es auf den Weg der neuen Gestaltung des Schulraums gehen möchte?
- Gemeinsame Vision und gemeinsame Lust entwickeln für die Neugestaltung der Lernwelten
- Andere Schulen anschauen, aber auch nicht zu viele, sondern einfach auch mal anfangen
- Team gut begleiten, damit die Lehrpersonen sich möglichst bald wieder sicher fühlen können