Das Buch „Gestalten des Schulraums – Neue Kulturen des Lernen und Lebens“ vom hep-Verlag beinhaltet mehrere Texte verschiedener Autoren zu verschiedenen Thematiken rund ums Thema Schulraum. In einem ersten Teil ermöglicht das Buch einen Einblick in die Geschichte der Entwicklung des Schulraums. In weiteren Teilen werden die Akkustik in Schulräumen wissenschaftlich beleuchtet, der Einfluss von Schulraum auf die Lernleistungen erläutert und auf die Macht und die Entwicklung des Schulraums eingegangen.
Herausgeber: Wolfgang Schönig, Christina Schmidtlein-Mauderer
Verlag: hep-Verlag
Link: Gestalten des Schulraums | hep Verlag (hep-verlag.ch)
Erkenntnisse aus dem Buch
Das Buch beinhaltet eine Sammlung von verschiedenen Texten zu unterschiedlichen Themenbereichen, welche auch von verschiedenen Autorinnen und Autoren geschrieben wurden. Nachfolgend wird auf einige wichtige Texte eingegangen.
Entwicklung des Schulraums – Historische Entwicklung
(Göhlich 23-41)
Das flexible Klassenzimmer – Untersuchung Einsatz von flexiblem Mobiliar
In folgendem Zitat aus dem Buch findet sich eine wunderbare Beschreibung, wie heute Lernen funktioniert:
„Lernen ist heute Annäherung und Recherchieren, Bewegung und Perspektivenwechsel, Re-Konstruktion und Infragestellung, Üben und Forschen. Lehrende inszenieren und choreografieren Unterricht, sie schaffen die Atmosphäre, in der Lernen möglich wird, und kreieren Realitätsbezüge, die die Diskrepanz zwischen Lebens- und Schulerfahrungen verkleinern“ (Eberhard, 2004, 60)“
(Schönig und Schmidtlein-Mauderer 126)
Erkenntnisse aus der Untersuchung mit den mobilen Tischen, Stühlen und Gestellen, lassen erahnen, dass der Umgang mit einer solchen Einrichtung geübt werden muss. Offene Unterrichtsformen und kooperative Methoden müssen erlernt werden. Dabei müssen – aus meiner Sicht – die Lehrperson, wie auch die Schülerinnen und Schüler trainieren. Die Verfasser fassen dies unter dem Titel „Methodenführerschein“ zusammen.
„Unter dem Methodenführerschein ist eine Sammlung von Lehrgängen zu verstehen, die folgende Elemente enthalten können: Methoden der Informationsbeschaffung, -verarbeitung und -aufbereitung, Mehtoden der Arbeits-, Zeit- und Lernplanung, Kommunikationstraining und Grundformen des Gruppenunterrichts.“
(Schönig und Schmidtlein-Mauderer 138)
Wichtig ist, dass das blosse Mobiliar nicht bei allen Lehrpersonen zum Umdenken führt.
„(…) also die Hardliner bringt das Mobiliar nicht dazu, was anderes zu machen. Man muss schon umdenken.“ (Lehrer, Gymnasium)“
(Schönig und Schmidtlein-Mauderer 141)
Die Erkenntnisse zeigen, dass die Auflösung des klassischen Arbeitsplatzes der Lehrperson neben der grossen Tafel einen Flächengewinn zur Folge hatten. Ebenfalls zeigte sich die Auflösung der grossen Tafel und die Einführung von kleinen, flexiblen Tafeln als Gewinn. Umgemünzt auf die digitale Variante könnte dies bedeuten, dass einen flexible, digitale Tafel (Display) ein Gewinn für den flexiblen Unterricht sein könnte. Wichtig ist es, das klassische Muster von „Vorne“ und „Hinten“ in einem Schulzimmer aufzulösen.
Der Zuspruch der Schülerinnen und Schüler zu der flexiblen Einrichtung ist grösser, als derjenige der Lehrpersonen. Die Lernenden schätzen es, über verschiedene Arbeitsplätze zu verfügen, je nach Situation. Sie erhalten grössere Autonomie und die Kooperation wird stärker gewichtet. Für mich überraschend, stimmen gerade die kleineren Kinder dieser Form mehr zu, als die älteren Kinder.
(Schönig und Schmidtlein-Mauderer 123-145)
Gebäudearchitektur, die pädagogische Architektur unterstützt
Im Text gehen die Autorin Karin Doberer und Autor Jörg-Michael Brückner auf den Planungsprozess, bzw. auf das Vorgehen bei der Planung von Neubauten und Umbauten ein. Sie gehen auch nochmals auf verschiedene Aspekte der eher gemächlichen Schulentwicklung ein und machen Vorschläge für das Vorgehen bei der Suche nach Raumkonzepten.
Im folgenden Video werden die Kernbotschaften des Kapitels kurz zusammengefasst:
(Doberer und Brückner 199-218)